KOFA: Fachkräfte im Corona-Einsatz

Schon in gewöhnlichen Zeiten hat das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung eine wichtige Funktion dabei, kleine und mittlere Unternehmen darin zu unterstützen, wie sie qualifizierte Mitarbeiter finden und halten. Das IW-Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und vereint Informationen, Praxistipps, Webinar-Angebote und gute Beispiele aus anderen Unternehmen für alle Schritte der Fachkräftesicherung: vom Erkennen bestehender Personalengpässe bis zur erfolgreichen Integration von neuen Fachkräften im Betrieb.

Inklusion im Fokus

Besonders im Fokus stand 2019 eine Kooperation mit der Aktion Mensch, in der Wege zur besseren Inklusion von Mitarbeitern mit Behinderungen aufgezeigt wurden. Anna Schopen aus dem KOFA-Team erklärt das Ziel im nebenstehenden Video.

„Zur Förderung von Mitarbeitern mit Behinderung gibt es schon reichlich Informationen“, sagt Dagmar Greskamp, die die Kooperation bei der Aktion Mensch koordiniert hat. „Wir haben uns gefragt, woran Inklusion in den Betrieben denn hakt. Menschen mit Behinderungen finden keinen Job, Unternehmen sagen, ‚wir möchten sie gerne beschäftigen, wissen aber nicht, wie‘.“ Um aus diesem Dilemma herauszukommen, helfe gute Kommunikation: „Wie stellen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit Einschränkungen aufeinander ein? Dafür geben wir ihnen Material an die Hand. Wir haben Wegweiser für konkrete Situationen im Betrieb entwickelt. So helfen wir Unternehmen, die ersten Schritte zu gehen, die bei Inklusion häufig eben noch mit Unsicherheiten verbunden sind.“

Den „Wegweiser Inklusion im Betrieb“ gibt es als PDF zum Download, aber auch als Ordner. Bislang wurden drei Viertel der ersten Auflage von 1.000 Stück an Multiplikatoren und Unternehmen versandt, mehr als 700 Besucher der Webseite haben die PDF heruntergeladen. „Die Rückmeldungen sind sehr gut“, sagt Greskamp, „auch von Arbeitsagenturen und anderen beratenden Stellen, die den Wegweiser nutzen wollen.“ Für das gemeinsame Projekt hat sie viel Lob: „Es hat so viel Spaß gemacht mit den KOFA-Kollegen, das waren eineinhalb Jahre sehr intensive und gute Zusammenarbeit.“

Wie kommen KMU durch die Krise?

Auch wenn strategische Personalarbeit, Engpassanalysen, Inklusion und Integration wichtig bleiben – in Zeiten von Corona konzentriert sich das KOFA darauf, Unternehmen schnell und verlässlich beim Krisenmanagement zu unterstützen: „Unsere Überschrift lautet: ‚Wie kommen KMU am besten durch die Corona-Krise und wie halten sie ihre Mitarbeiter?‘ und das wird auch noch eine ganze Weile das wichtigste Thema bleiben“, sagt KOFA-Projektleiter Dirk Werner. „Wir haben die Seite komplett neu ausgerichtet auf Beratung in der Krise, und zwar durch neue Schwerpunkte auf Kurzarbeit, Aus- und Weiterbildung in der Krise und E-Learning-Angebote, die in dieser Phase genutzt werden können.“ Denn bei allen Einschränkungen eröffne Corona schon rein zeitlich die Chance, dass sich Unternehmen durch zielgerichtete Qualifikation ihrer Mitarbeiter für die Zeit nach der Krise stärken.

„Wir haben die KOFA-Seite komplett neu ausgerichtet auf Beratung in der Krise.“

Dirk Werner, KOFA-Projektleiter

Seit Anfang März 2020 arbeitet das Kompetenzzentrum quasi im Pandemiemodus: Im Dossier zu Corona veröffentlicht das Team Checklisten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen, sammelt Unterstützungsangebote, porträtiert Unternehmen und deren Krisenstrategien als Best Practice und organisiert eine Webinar-Reihe; andere Themen sind erst einmal aufgeschoben. Schon mehr als 20.000 Besucher haben auf diese Themen auf der Webseite zugegriffen, und auch der generelle Zuspruch sei groß, sagt Werner. „Das Signal unserer Partner aus Verbänden, Kammern und Unternehmen ist: Wir brauchen euch auch in und nach der Krise. Denn alle Tipps rund um das Finden und Binden von Fachkräften werden nach Corona umso wichtiger werden.“

Ihr Browser ist veraltet. Diese Website ist nicht für diesen Browser optimiert. Bitte nutzen Sie einen anderen Browser.